Philippe Chatillon

Nachdem er Domaine de la Pinte als Chef-Winzer verlassen hatte, begann Philippe Chatillon mit 2 Hektar in der Nähe von Poligny, auf einem gut exponierten Hügel namens Passenans, wo er hauptsächlich mit den typischen Jura-Trauben Savagnin und ein wenig Chardonnay und Pinot Noir arbeitete, aber auch etwas Gamay und die weniger bekannte Melon à Queue Rouge, eine Abwandlung des Chardonnay mit getönter Schale. Seitdem hat sich das Anwesen weiterentwickelt und umfasst nun 1,95 Hektar in Arbois, 1 ha in Passenans und Mesnay und winzige 0,20 ha in Château-Chalon. Im Jahr 2019 trat auch sein Sohn Anatole Chatillon dem Gut bei.

Philippe verfolgt einen ganz besonderen Ansatz in der Weinherstellung: Er glaubt, dass Schallwellen helfen, die Weine im Keller ins Gleichgewicht zu bringen. Um diesen Klang und diese Energie zu erzeugen, verwendet er eine Kristallharfe und Klangschalen. Und natürlich ist er auch im Weinberg sehr aktiv, wendet chemiefreie und ganzheitliche Methoden an und durchkämmt die Reben oft mit einer Spitzhacke und einem Rückensprüher, gefüllt mit seiner eigenen homöopathischen Lösung aus Mist, fermentiertem Tee, Algen und Pilzen, um die Reben zu schützen. Die Trauben werden komplett manuell gelesen und in kleinen, geschlossenen Kisten in den Keller transportiert, um Oxidation zu verhindern. Sowohl Rot- als auch Weißweine reifen in Holzfässern, was den Rotweinen Energie verleiht und den Weißweinen Abrundung und Geschmeidigkeit verleiht. Die Weine werden weder gefiltert noch geschönt, und es wird niemals Schwefel zugesetzt. Die Produktion ist auf wenige tausend Flaschen pro Jahr begrenzt.

Zu Chatillons Weinen gehören sowohl Appellationsweine als auch Vin de France-Weine wie der Melon à Queue Rouge. Melon à Queue Rouge ist keine offizielle Jura-Rebsorte, obwohl man allgemein davon ausgeht, dass es sich um Chardonnay handelt, wenn auch um eine etwas andere Sorte mit roten Stielen (daher der Name: Melon, was im Jura-Dialekt Chardonnay heißt, und Queue-Rouge, was „rotschwanzig“ bedeutet). Zu den Appellationen seiner anderen Weine zählen Arbois, Côtes du Jura, Crémant du Jura, Eau de vie de marc de Franche-Comté und Macvin du Jura. Die Weine zeichnen sich durch ihr Terroir, ihre Lebendigkeit, ihre Reinheit und ihre Komplexität aus und eignen sich hervorragend zum Reifen, um noch mehr zu entfalten! Wir persönlich sind der Meinung, dass seine Weine zu den besten im Jura gehören. Nachdem wir am Abend zuvor seinen Le Sage Vagnin, Le Grande Chaude Blanc, Amphora Rouge und Vin Jaune 2016 genossen haben, sind wir von der Finesse und dem Ausdruck seiner Weine geradezu besessen. Sie bieten eine bemerkenswerte Länge, Komplexität und Tiefe mit ausgeprägteren Geschmackseigenschaften als die meisten anderen. Wir persönlich schätzen diese Weine genauso hoch ein wie (und tatsächlich leichter zu findende) Legenden wie Jean-Francouis Ganevat, Nicolas Jacob und Labet...

Warum sind die Weine von Philippe Chatillon so besonders?

Die Weine von Philippe Chatillon entstehen aus jahrzehntelanger Erfahrung als leitender Winzer bei Domaine de la Pinte. Tatsächlich hat er das Weingut aufgrund einer Meinungsverschiedenheit über die Verwendung von Schwefel verlassen – er verwendet nämlich keinen Schwefel in seinen eigenen Weinen. Die Weine stammen von einigen der besten Lagen im Norden des Jura und werden extrem sorgfältig gepflegt – wir haben sie selbst besucht. Zudem ist die Produktion sehr, sehr klein, da er nur ein paar Hektar bewirtschaftet.

Welcher Wein von Philippe Chatillon ist der beste?

Unserer Meinung nach sprechen seine Savagnins am deutlichsten zu einem – wobei das natürlich Geschmackssache ist. Auch seine Amphore-Cuvée aus roten Trauben, die im Qvevri ausgebaut wurde, hat uns regelrecht umgehauen. Seine Weine haben eine gewisse Energie, die wir auch schon bei Weinen von Labet oder Ganevat erlebt haben. „Le Sage Vagnin“ ist der Wein, der uns aus seinem Sortiment am meisten beeindruckt hat – perfekt, wenn du jetzt einen besonderen Wein trinken möchtest (wir werden uns aber auf jeden Fall auch einen Vin Jaune zum 15-jährigen Reifen hinlegen!). Auch der „La Grande Chaude Blanc“ Chardonnay hat uns überzeugt – mit einem feinen Miso- und Rauch-Touch und einem wunderbar langen, sich entwickelnden Abgang.

Spielt Philippe Chatillon wirklich Musik für seine Weine?

Ja! Philippe Chatillon bevorzugt Harfenmusik und spielt sie tatsächlich seinen Weinen vor, um deren Balance und Harmonie zu verbessern. Ob das wissenschaftlich belegbar ist, wissen wir nicht – aber die Weine schmecken so unglaublich gut, dass wir uns nicht beschweren!

Stellt Philippe Chatillon auch Macvin her?

Ja, und wir können aus eigener Erfahrung bestätigen: Sein Macvin schmeckt nicht nur UNGLAUBLICH GUT, sondern kommt auch in der schönsten Flasche daher. Wir bereuen sehr, ihn nicht bestellt zu haben – vor allem, weil wir seine begrenzte Verfügbarkeit völlig übersehen haben.

Was ist der Unterschied zwischen Arbois und Poligny beim Wein?

Während Arbois bekannter für die Weinproduktion ist, beheimatet Poligny ebenfalls großartige Winzer wie Valentin Morel und Lulu Wines – neben anderen. Viele Weingüter haben zwar ihren Keller im Dorf, besitzen aber mehrere Parzellen an verschiedenen Orten. So hat auch Philippe Chatillon Lagen in Arbois, in der näheren Umgebung und im nördlichen Gebiet rund um Château-Chalon.