Nach (1 litre)

Milan Nestarec - Nach: Ich mag Rotweine aus dem Jura sehr gerne: Sie sind so etwas wie die Underdogs im Vergleich zu den berühmten Weißweinen aus der gleichen Region. In Mähren ist es ähnlich, auch wenn es vielleicht eher an mangelndem Vertrauen liegt - wenn du einige Zeit in der Gegend verbracht hast, hast du bestimmt schon einmal den Satz gehört: "Wir können in Mähren keinen anständigen Rotwein machen, hier gibt es einfach nicht genug Sonne".

Das bringt mein Blut immer zum Kochen, denn eigentlich haben wir hier ein Juwel: leichte, lustige Rotweine mit guter Säure. Hör einfach auf, dich nach den auffälligen, fleischigen chilenischen / südlichen Rotweinen zu sehnen und sei froh über die Schönheit, die du vor deiner Haustür findest...

Ich bin natürlich voreingenommen, denn ich trinke schon seit meiner Kindheit den typischen mährischen Rotwein aus dem ländlichen Raum - vor dem Aufkommen von neuen Eichenfässern, Entsäuerungsmitteln, Tanninen und all dem anderen Kram, der das Gefühl für den Ort in unseren Weinen verdeckt. Aber ich wollte den normalen, saftigen mährischen Rotwein wieder ins Rampenlicht stellen.

Also voila Nach, benannt nach seiner Farbe (= lila auf Tschechisch). Der 2020 Jahrgang ist eine Mischung aus Pinot Noir, Blaufrankisch und neuerdings auch St. Laurent, eine Rebsorte, die ich liebe und gerne öfter sehen würde. Er wurde in großen (3000 l) neutralen Eichenfässern gereift und in einer gesunden Menge von einem Liter abgefüllt.

Die Idee dahinter ist, einen Wein zu haben, den du mit jedem trinken kannst, egal ob er ein Fan oder ein Hasser von Naturwein ist. (Ich scherze manchmal, dass ich diesen Wein herstelle, damit ich etwas habe, das ich mit meinen Nachbarn aus Bílovice trinken kann.)